2015 fand mit Schülern der 11. Klasse der Harburger Rudolf-Steiner-Schule ein Gregorianikprojekt im Bardowicker Dom statt. Die Fragestellung war: Inwiefern ist die gesungene Gregorianik auf den Kirchenraum bezogen?

2017 luden mich die Schüler zu einem "Revival" ein. Wir gestalteten ein gemeinsames Konzert zum Abitur Abschluss.


In der Lüner Kirche wird seit einiger Zeit die in deutsch gesungene gregorianische Vesper auf dem Nonnenchor gefeiert. Das Kloster und die Kirchengemeinde Lüne lädt Sie zur Teilnahme herzlich ein. Einige Kantorendienste sind auch von mir übernommen.

Weitere Infos finden Sie unter: www.kloster-luene.de/category/veranstaltungen/


Gregorianikschola Lüneburgensis

Wer hat Zeit und Lust, einmal pro Woche für 1 1/2 Stunden in einem Gregorianikensemble zu proben?

Hier können Sie Kontakt aufnehmen.


Aspekte zur Gregorianik und Pädagogik

"Kleine Gregorianikspezialisten"

 

Was hat Gregorianik mit dem Lesenlernen von Noten zu tun?

 

Wie kann ich einem aufgeschlossenen Kind einen sinnvollen Zugang zur abstrakten Notenschrift geben? 

 

 

Diese Fragen stellten sich mir, als ich einer dritten Klasse das Notenlesen beibringen sollte.

 

Dabei stiess ich auf Guido von Arrezzo, der als der „Begründer“ der Notenschrift gilt. Doch was passierte vorher in der Zeit der Gregorianik? Welche Sprache sprechen die differenzierten und vielfältigen Zeichen der Neumenschrift? Sind nicht sie in der Lage etwas darzustellen, was in unserer modernen Notenschrift nicht mehr darzustellen ist?

 

Durch jahrelange Studien in meiner Zeit als Klosterkantor bei Gregorianikspezialisten wie Prof. Berchmanns Göschl, Godehard Joppich und Prof. Stefan Klöckner bekam ich einen Einblick in die Tiefe und Differenziertheit verschiedenster Neumenhandschriften. Dem zugrunde lag in allen Fällen ein lebendiges, differenziertes Sprachempfinden und der Versuch, dies schriftlich zu fixieren.

Das Bedürfnis, etwas aufzuschreiben, was ich mir sonst so genau nicht merken kann, fand ich auch in den Kindern der dritten Klasse wieder. Daran konnte ich anknüpfen!

So suchte ich einen Weg, einfachste Neumenzeichen und Noten singend und dirigierend zu verbinden, um so Schritt für Schritt zur modernen Notenschrift zu kommen. Ein spannender Prozess! 

In meiner Diplomarbeit hatte ich die Möglichkeit, dies grundsätzlicher reflektieren zu können.

 

Die grundsätzliche Fragestellung, die jeden Musiker angeht, heisst also: Wie kann ich Musik abbilden? Wo liegen die Grenzen der jeweiligen Notation? Was ist die Aussage des Komponisten? Was lässt sich mit Noten aufschreiben und was wird vorausgesetzt?

 

Das Bewusstsein dieser Fragestellung kann jede musikalische Praxis lebendiger, sinnvoller und spannungsreicher, kurz: musikalischer machen.


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Auszug Diplomarbeit K. Köppen vom 15.2.2016
"Künstlerischer Unterricht und Geistesgegenwart"
In einem Exkurs zur Unterrichtspraxis wird näher auf den Zusammenhang der gregorianischen Neumen und der Neuerungen in der Notation von Guido von Arezzo eingegangen.
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